Der Körperfettanteil (KFA) beschreibt den prozentualen Anteil des Körperfetts am gesamten Körpergewicht. Er ist ein wichtiger Gesundheitsparameter, da sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Körperfett den Stoffwechsel, das Hormonsystem und die allgemeine Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Neben genetischen Faktoren beeinflussen Alter, Geschlecht, Ernährung, Aktivitätsniveau und hormonelle Situation den individuellen Körperfettanteil.
Normwerte für den Körperfettanteil
Alter | Männer¹ | Frauen¹ |
20-39 | 8–20 % | 21-33 % |
40-59 | 11–22 % | 23–34 % |
60-79 | 13–25 % | 24–36 % |
Diese Werte gelten als physiologisch normal und stehen in keinem Zusammenhang mit sportlicher Leistungsfähigkeit oder äußerer Erscheinung.
Nach klinischer Definition gilt jedoch ein Körperfettanteil von über 20 % bei Männern bzw. über 30 % bei Frauen bereits als adipös (übergewichtig).² ³
Diese Schwellen markieren den Übergang von einer normalen zu einer krankhaft erhöhten Fettmasse.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Adipositas jedoch nicht über den Körperfettanteil, sondern über den Body-Mass-Index (BMI).
Bereits ab einem BMI von 25 kg/m² spricht man nach WHO-Klassifikation von Übergewicht (Präadipositas).
Ab einem BMI von 30 kg/m² gilt eine Person als adipös (fettleibig).³ ⁴
Körperfettanteil und Erscheinungsbild
Viele Menschen wünschen sich nicht nur „normale“ Werte, sondern eine schlanke, trainierte Körperform, die über die medizinische Norm hinausgeht.
Ein geringer Körperfettanteil wird im sportlichen Kontext mit sichtbarer Muskulatur, höherer Leistungsfähigkeit und einem insgesamt fitteren Erscheinungsbild verbunden.
Möglich ist dies in der Regel durch differenziertes Krafttraining, regelmäßiges Ausdauertraining, eine angepasste Ernährung und langfristige Disziplin.
Auch wenn niedrigere Werte optisch ansprechend wirken, ist dies nicht automatisch mit einer besseren Gesundheit gleichzusetzen.
Werte unterhalb der medizinischen Normbereiche gelten jedoch – bei ausgewogener Ernährung, stabilem Hormonhaushalt und ausreichender Regeneration – als unbedenklich.
Zur Einordnung lassen sich grob drei Körperprofile unterscheiden:
Körperprofile | Männer | Frauen | Beschreibung |
Athletisch
| 6-10 % | 14-18 % | Sehr definierte Muskulatur, niedriger Unterhautfettanteil, disziplinierte Ernährung und intensives Training erforderlich |
Sportlich
| 10-14 % | 18-22 % | Sichtbar sportliche Figur, ausgewogenes Verhältnis von Muskel- zu Fettmasse, aktive Lebensweise erforderlich |
Normal
| 14-19 % | 22-29 % | Ausgewogene Körperzusammensetzung, medizinisch optimal, aber weniger „definiert“ im Erscheinungsbild |
Die Sichtbarkeit der Muskulatur – insbesondere der Bauchmuskulatur – hängt von Muskelmasse, Hautdicke und individueller Fettverteilung ab.
Bei Frauen werden Muskelstrukturen typischerweisezwischen 21 – 23 % Körperfett, eine deutlich sichtbare Definition zeigt sich bei 16–18 %.
Bei Männern treten Konturen in der Regel ab etwa 13–15 %, eine klar definierte Muskulatur ab 10–12 % hervor.
Quellen
Pschyrembel Online. Artikel „Körperfettbestimmung“. In: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter; Zugriff am 28.10.2025. URL: https://www.pschyrembel.de/Körperfettbestimmung/K0BUE
Herold, G. Innere Medizin. Köln: Gerd Herold Verlag; Ausgabe 2025. Kapitel „Adipositas“; Zugriff am 29.10.2025. URL: https://www.pschyrembel.de/Adipositas/L0L27
Ofenstein, C. Lehrbuch Heilpraktiker für Psychotherapie. München: Urban & Fischer in Elsevier; 4. Auflage 2021. S. 242.
Pschyrembel Online. Artikel „Adipositas“. In: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter; Zugriff am 29.10.2025. URL: https://www.pschyrembel.de/Adipositas/T00G5
